Verantwortlich handeln heißt für uns auch …
… das Trinkwasser im Burgwald vor dem Ausverkauf an die Region Frankfurt zu schützen
Der Zweckverband Mittelhessische Wasserwerke (ZMW) – ein kommunaler Zweckverband (!) -betreibt den Verkauf von Trinkwasser aus dem Wohratal in die Region Frankfurt. Dies wurde Mitte 2013 durch einen Artikel in der Oberhessischen Presse öffentlich.
In einer kurz darauf stattfindenden Sitzung der Gemeindevertretung stellte die UGL einen Dringlichkeitsantrag, in dem der Gemeindevorstand aufgefordert wird, darauf hinzuwirken, dass eine Wasserentnahme aus dem Einzugsgebiet des Burgwaldes nur unter der Auflage eines Öko-Monitorings gestattet wird, um sicherzustellen, dass das empfindliche Ökosystem des Burgwaldes keinen Schaden nimmt. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Einige Ortsbeiräte und Gemeinden haben den Antrag übernommen.
Worum geht es konkret? Die Brunnen des ZMW im Wohratal haben Einfluss auf den Grundwasserspiegel im Burgwald. Der Burgwald ist u.a. einzigartig durch seine Feuchtwiesen und Moore mit der zugehörigen Flora und Fauna. Veränderungen im Grundwasserspiegel haben gravierende Auswirkungen auf das Ökosystem.
Zum damaligen Zeitpunkt war nicht ersichtlich, welche Wassermengen der Brunnen im Wohratal liefern soll. Derzeit gibt es die Aussage, dass die Wassermenge nicht höher sein soll als die derzeit entnommene. Unabhängig davon müssen Auswirkungen auf den Burgwald verhindert werden. Das kann nur durch ein Öko-Monitoring geschehen. Die entsprechenden Messstationen müssen auf jeden Fall im Einzugsbereich der Brunnen errichtet werden.
Hintergrund sind Erfahrungen aus dem Bereich des Vogelsberges. Dort wurde schon im 19. Jhdt. begonnen, Wasser zu fördern und in stärker bevölkerte Regionen zu liefern. So wurde schon 1887 die erste Fernwasserleitung nach Frankfurt gebaut, aus dem Bereich Grünberg-Laubach wurde eine Leitung nach Bad Nauheim gelegt. Danach konnten einige Mühlen an den nachgeordneten Wasserläufen ihren Betrieb nicht mehr aufrecht erhalten.
Seit den 60-er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Entnahmemengen ständig gesteigert. Das führte an einigen Stellen des Einzugsbereiches zu massiven Problemen: Vertrocknende Bäume, Risse in Gebäuden waren sichtbare Schäden. Erst Anfang der 90-er Jahre konnte dem durch eine Bürgerinitiative „Schutzgemeinschaft Vogelsberg“ wirksam Einhalt geboten werden. Inzwischen wurde die Trinkwasserentnahme wieder deutlich reduziert und ein Öko-Monitoring etabliert, so dass eine Regeneration der Gebiete ermöglicht wurde.