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Energiewende – Was leisten Wind, Sonne und Co.? – Bericht

Am 12.7.2022 fand die Infoveranstaltung der UGL-Fraktion im DGH Simtshausen statt. Referentin war die stv. Vorsitzende des BUND Hessen, Frau Gabriela Terhorst.

Ursprünglich war die Veranstaltung schon 2020 geplant und angekündigt, musste jedoch wegen des Ausbruchs der Coronapandemie kurzfristig abgesagt werden. Auch die aktuelle Veranstaltung stand auf der Kippe, da sowohl die Referentin als auch die Fraktionsvorsitzende der UGL, Lena Siemon Marques, durch Corona in Quarantäne waren. Der Vortrag wurde daher über Videoübertragung eingespielt. Die Begrüßung und Moderation übernahm Burkhard Viehl. Knapp 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten dann einem interessanten und informativen Vortrag von Frau Terhorst folgen, der durch eine Bildschirmpräsentation ergänzt wurde.

Der Vortrag begann mit der Frage „Was verlangen wir von den Erneuerbaren?“ und gab als Antwort die These: „Die Erneuerbaren müssen es richten“. Aufgezeigt wurde am Beispiel von RWE, dass die großen Konzerne inzwischen die Zeichen der Zeit erkannt haben und ihre Ausrichtung ändern. Das Geld verdienen sie zunehmend mit erneuerbaren Energien (siehe hierzu: https://www.rwe.com/unsere-energie/erneuerbare-energien-entdecken)

Anhand verschiedener Analysen und Statistiken von Forschungsinstituten und Institutionen, die sich mit Klima, Energie und Natur befassen, erläuterte Frau Terhorst die aktuelle Situation und Zusammenhänge.

Der komplette Vortrag steht uns leider nicht zur Veröffentlichung zur Verfügung. Daher sind im Folgenden wesentliche Aussagen stichwortartig aufgeführt. Am Ende des Beitrags sind einige Quellen genannt, aus denen man sich entsprechende Informationen beschaffen kann bzw. bei denen entsprechende Infografiken verfügbar sind.

  • Der Klimawandel ist Fakt. Klimamodelle prognostizieren einen Anstieg der mittleren Temperaturen um mehrere Grad (je nach Modell bis zu 10K) in diesem Jahrhundert, wenn keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden.
  • Der Anteil der erneuerbaren Energieanlagen an der Stromerzeugung lag 2020 bei 50%, ging aufgrund der Witterung in 2021 auf 45,8% zurück.
  • Ein großer Teil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien (30,2%) wird aus privaten Quellen eingespeist bzw. verbraucht.
  • Es reicht nicht aus, wenn man nur die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien betrachtet.
  • Alle erneuerbaren Energien sparen Treibhausgase ein.
  • Bei den Stromgestehungskosten ist deutlich der Strom aus Wind und Sonne am günstigsten, der Atomstrom am teuersten (Hinweis: das ist aktuell nicht mehr richtig wg. der Gaspreise)
  • Vergessen werden oft die Folgekosten der Stromerzeugung, z.B. Atommüll und Abbau von Atomkraftwerken, aber auch der Rückbau von Windkraftanlagen.
  • Durch die Gesetze zur Energieversorgung wurde zwar die Nutzung von Anlagen für erneuerbare Energien gefördert, jedoch nicht die Produktion der Anlagen. So gingen Arbeitsplätze und Produktionsstätten in Deutschland verloren.
  • Randbemerkung zum Thema: Jeder Bürger stößt 12 to Treibhausgase aus, 2 to dürften es sein.
  • Randbemerkung zum Thema: Klimawandel gefährdet viele Tierarten, d.h. Klimarettung ist auch Artenschutz.

Fazit der Referentin: Der Weg ist nicht leicht, aber:

  • Ausbauziele müssen erhöht werden.
  • Repowering von Windkraftanlagen muss vorangetrieben werden.
  • Dezentrale Energieversorgung muss ausgebaut werden.
  • Die Verkehrswende muss gelingen.

Weitere Aussagen ergaben sich aufgrund von Fragen aus dem Publikum:

  • Es gibt nur wenige Tage ohne erneuerbare Energie im Jahr, dezentrale Speicher werden benötigt und aus Überschuss muss Wasserstoff produziert werden.
  • Derzeit fehlen Hochleistungsspeicher, Speicher sind nicht wirtschaftlich.
  • Je kleiner die Anlage für erneuerbare Energie, desto weniger Wirkungsgrad wird erzielt.

Nach Dank des Moderators an Frau Terhorst und dem Beifall der Zuhörer endete die Veranstaltung. Danach entwickelten sich noch angeregte Gespräche der Besucher zum Thema.

Informationsquellen:

IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) besser bekannt als “Weltklimarat”
Deutsche Koordinierungsstelle: https://www.de-ipcc.de
Interaktive Klimakarte bis 2100 (leider schwer zu verstehen)

Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE
Daten und Veröffentlichungen zum Thema „Erneuerbare Energien“ https://www.ise.fraunhofer.de/

Statista
Ein kommerzielles Statistikportal für verschiedene Branchen, so auch zur Energie:
https://de.statista.com/themen/600/energiewende

AGEE-Stat
Informationsportal Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz allgemein: https://www.erneuerbare-energien.de
Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat)


Keine Einigkeit beim Klimaschutz – Sitzung der Gemeindevertretung am 02.11.2021

Zu einer recht kurzen Sitzung traf sich die Gemeindevertretung am 02. November im Bürgerhaus Oberasphe. Dennoch gab es zu einem Thema kontroverse Diskussionen.

Bevor es jedoch dazu kam, wurden die Vorlagen des Gemeindevorstands allesamt einstimmig abgearbeitet. Dazu zählten die offizielle Kenntnisnahme vom Ergebnis des Bürgerentscheids zum Zusammenschluss der Nordkreiskommunen (siehe hierzu auch die früheren Berichte auf dieser Homepage) und die Kenntnisnahme des Jahresberichts 2020/21 sowie der Bedarfsplanung 2021/22 des Vereins Kinder sind unsere Zukunft, insbesondere im Hinblick auf die Kindertagesstätte in Münchhausen.

Zu weiteren Punkten waren Entscheidungen der Gemeindevertreter*innen erforderlich.

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Für Klima und Natur

Klima- und Naturschutz kann auch auf kommunaler Ebene vorangebracht werden.

Schon 2008 beteiligte sich die Gemeinde Münchhausen an einem Klimaschutzprojekt des Nordkreises gemeinsam mit den Kommunen Cölbe, Lahntal und Wetter. Dies mündete in dem Klimaschutzkonzept „KLIMAX“ – einem 142-seitigen Bericht, den Sie hier einsehen können. Für Münchhausen brachte dieser Bericht nicht allzu viel Potential, so dass sich die Gemeinde nicht an der Finanzierung eines „Klimaschutzmanagers“ für den Nordkreis beteiligte.

Ein positiver Aspekt ist jedoch, dass die Gemeinde damit 2010 die Charta „100 Kommunen für den Klimaschutz“ unterzeichnet hat. Das führt dazu, dass sie berechtigt ist, im aktuellen Programm „Hessen aktiv: Die Klima-Kommunen“ Zuschüsse bis zu 90% für Maßnahmen zum Klimaschutz zu bekommen. Auch private Immobilienbesitzer können z.B. für Haus- und Hofbegrünungen Fördermittel bekommen.

Grundsätzlich setzen wir uns dafür ein, dass alle Entscheidungen der Gemeindevertretung auf ihre Klimaverträglichkeit geprüft werden. Dazu gehört ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Flächenverbrauch bisher landwirtschaftlich genutzter und unversiegelter Flächen. D.h. es dürfen keine neuen Außenflächen für Baugebiete ausgewiesen werden, Bauen in innerörtlichen Baulücken muss gefördert werden. Ausgleichsmaßnahmen für Bauprojekte wie dem Gewerbegebiet und der neuen Bundesstraße müssen konsequent und zeitnah umgesetzt sowie überprüft werden.

Für den Naturschutz müssen wir als Anrainer des Burgwaldes dafür sorgen, dass vorhandene Flächen in der Gemeinde möglichst geschützt und naturnah bewirtschaftet werden. Das gilt für die Auenbereiche an Wetschaft, Wollmar und Asphe, aber auch für den Gemeindewald. Natürliche Retentionsflächen müssen bewahrt bzw. wieder geschaffen werden.